Als Kreativschaffende*r oder Künstler*in träumen viele davon, einfach nur ihre Kunst machen zu können. Den lieben langen Tag im Atelier, Studio oder Arbeitszimmer zu sitzen und zu schaffen. Und ich kann das total nachvollziehen – ist doch die Arbeit am „Werk“ die Hauptmotivation, überhaupt als hauptberufliche*r Künstler*in zu versuchen, von der künstlerischen Arbeit leben zu können.
Dieser fast schon sture Blick aufs Schaffen führt aber oft dazu, dass Kreative die strategischen Entscheidungen und Arbeiten auslagern oder sogar ganz vernachlässigen (mach das nicht). Und zu diesen Bereichen gehört auch das Marketing. Bei Musiker*innen war das beispielsweise mal eines der Argumente, überhaupt bei einem Label signen: dessen Netzwerk, Ressourcen und Einfluß hat ihnen und ihrer Musik die Reichweite gegeben, die sie gesucht und gebraucht haben.
Aber die Kreativindustrie hat sich verändert: Organisationen und Institutionen, die (Nachwuchs-)Künstler*innen fördern und pushen, suchen nach Talenten, die bereits ihre eigene Reichweite mitbringen (hier habe ich erst kürzlich ein sehr gutes Beispiel gefunden). Das zeigt: Marketing ist von Anfang an Aufgabe des Kreativen. Natürlich kann man sich da langfristig Unterstützung suchen, aber im Kern muss man als Kreative*r verstehen, wie, warum und welche Marketingmaßnahmen man umsetzt.
Let’s talk Marketing Basics
Marketing fühlt sich für Künstler*innen vielleicht auf den ersten Blick ziemlich „salesy“ an. Dabei kennen viele gar nicht die Bandbreite, die diese Disziplin in sich vereint. Und natürlich muss man sich vor Augen halten, dass Marketing (und das meiste Wissen dazu) aus der kommerziellen Privatwirtschaft kommen. Man kann also die Weisheiten der YouTube-Marketing-Gurus nicht 1:1 für Künstler*innen übernehmen, sondern auf die eigene Situation hin prüfen.
Man spricht beispielsweise vom sogenannten „Marketing Mix“: vier Instrumente, die zur Erreichung der Marketingziele eingesetzt werden können:
- Produktpolitik (Product)
- Preispolitik (Price)
- Kommunikationspolitik (Promotion)
- Distributionspolitik (Place)
In der strategischen Entwicklung einer Marketingstrategie für Künstler*innen können diese vier Punkte als Eckpfeiler betrachtet werden, die man „abklopfen“ kann. Ich glaube allerdings, dass Kreative hier einen Fokus auf den dritten Punkt, die Kommunikationspolitik, legen sollten. Denn Du musst als Künstler*in von Dir, Deiner Arbeit und Deinem Werk erzählen, sonst findest Du schlicht nicht statt – potenzielle Fans und Unterstützer finden Dich einfach nicht.
Was ist Content Marketing?
Und hier kommt Content Marketing ins Spiel: im Grunde hat das Wachstum und die Entwicklung von Social Media (und dem Web 2.0) dazu geführt, dass es für den oder die Einzelne*n immer einfacher geworden, den eigenen Inhalt (sprich Content) ins Internet zu stellen. Content Marketing ist eine strategische Ausrichtung, bei der es darum geht, wertvollen, relevanten und konsistenten Content zu kreieren und zu distribuieren.
Das Zauberwort ist hier „strategisch“. Nicht das Posten aus dem Bauch heraus mit der groben Vorstellung, damit einfach mal Follower zu sammeln. Sondern sich vorab Ziele zu setzen und sich Content-Maßnahmen zu überlegen, die bei der Erreichung dieser Ziele helfen.
Hier einmal die klassischen Gründe für Content Marketing:
… steigert Bekanntheit
… stärkt das Vertrauen
… Menschen sind online unterwegs
… wirkt langfristig
… trägt zur Bindung bei
… ist messbar
… Menschen suchen andere Menschen, Geschichten und Informationen – und keine Produkte
Content Marketing gehört außerdem zum sogenannten Inbound Marketing. Im Vergleich zum (sehr vereinfachten) Salesy-Kaltaquise-Outreach-Outbound-Marketing geht es hier um das zur Verfügungstellen von relevanten Content mit Mehrwert, der für sich steht und von potenziellen Kund*innen (bzw. Fans) gefunden wird.
Es gibt viele verschiedene Beispiele für Content Marketing, da dieser in nahezu jeder Sparte stattfinden kann: Text, Bild, Video und Audio. Beispiele gefällig?
Text
- Blogbeiträge
- Pressetexte
- Whitepaper
- E-Books
- Checklisten
- Mailings & Newsletter
- Social Media Postings
- Case Studies
Bild
- Infografiken
- Slideshows
- 360° Bilder
- Animationen
- Fotos
Video
- Talking Head-Videos
- Vlogs
- Imagevideos
- Live-Videos
- Produktvideos
- Animierte Videos
- Tutorials
- Webinare
Audio
- Podcasts
- O-Töne
- Content für Sprachassistenten
It’s a Match made in Heaven
Die oben genannten Definitionen und Beispiele wirken auf den ersten Blick vielleicht noch zu allgemein und zu stark auf Unternehmen gerichtet. Das liegt daran, dass Content Marketing Maßnahmen gerade für Personenmarken (was bei Kreativen ja oft der Fall ist) nicht über einen Kamm geschert werden können.
Generell gilt, dass bei der Entwicklung einer Content Marketing-Strategie viele Entscheidungen einfließen, bei denen es nicht nur um die Kommunikationsmaßnahmen geht. Wenn ich mit Kreativen an ihrer Strategie arbeite, dann geht es auch um den Kern des Brandings und die langfristige gewünschte Entwicklung des Geschäftsmodells. Diese drei Bereiche bauen stark aufeinander auf und das ist einer der Gründe, warum ich glaube, dass Content Marketing für Künstler*innen eine besondere Chance sein kann.
Denn das Schöne ist ja, dass Kreative mit ihrem Sein und ihrem Schaffen schon die wichtigsten Voraussetzungen für Content Marketing erfüllen: sie können emotionalisieren, sehr leicht authentische Geschichten erzählen, sich oder ihr Werk identifizierbar machen und der Weg vom Follower zum Fan ist bei Kunst und Kreativen ja schon fast instrinsisch und impliziert.
Also hab als Künstler*in keine Angst davor, a) die strategische Ausrichtung Deiner Arbeit selbst in die Hand zu nehmen und b) Dich mit Content Marketing auseinanderzusetzen: Du bringst schon (fast) alles mit! Bei dem was noch fehlt, kann ich Dich unterstützen.
Das klingt ziemlich spannend für Dich? Du möchtest gerne mehr darüber erfahren oder verstehen, wie Du Content Marketing für Dich selbst anwenden kannst? Dann meld Dich bei mir und vereinbare einen kostenfreien Kennenlerntermin!